Frag nicht um Erlaubnis, sondern übernimm Verantwortung

 

Eine brillante Idee, die abgelehnt wird.

 

„Und, wie war’s?“ frage ich meinen Kollegen Christoph. Er sieht erschöpft und ein bisschen traurig aus, als ich ihn an der Kaffeemaschine treffe. Gerade hatte er eine Besprechung mit seiner Abteilungsleiterin und dem Geschäftsführer. Er hatte sich sehr gut darauf vorbereitet, weil er ihnen nämlich etwas Neues vorgeschlagen hatte, von dem er sehr überzeugt war.

 

„Na ja“, sagt er achselzuckend, „einen Versuch war es wert.“ Er stellt seine Tasse etwas zu heftig auf die Ablage und drückt stoisch auf die Taste „doppelter Espresso“.

 

Ich lasse nicht locker und zwinge ihn, mich anzusehen. „Los, sag schon, was ist passiert?“ Er lotst mich in die hintere Ecke des Raumes und weist mich an, Platz zu nehmen. Nach einem Schluck Kaffee und einem tiefen Schnaufer beginnt er schließlich: „Ich war sehr gut und habe meine Präsentation flüssig und sicher gemacht. Auch die Ausarbeitung war prima, das haben sie mir danach sogar bestätigt.“

 

„Aber?“ frage ich ungeduldig.

 

„Aber“, fährt er fort, „sie haben Nein gesagt.“

 

„Wie, sie haben Nein gesagt? Wie kann das sein? Du hast doch super Argumente für deinen Plan, dein Team steht hinter dir, du hast Fürsprecher und auch der Nutzen für die Kunden ist ziemlich groß. Das kapiere ich nicht!“

 

„Sie wollen es halt einfach nicht haben. Ich glaube, dass meine Chefin Angst hat, dass sie dabei als Verliererin dasteht. Und der Geschäftsführer sagte zwar, er steht dahinter, überließ aber ihr die Entscheidung. Das war’s dann wohl mit dem schönen Projekt. Jetzt muss ich das meinen Mitarbeiter:innen beibringen. Die hatten sich schon so darauf gefreut.“

 

Ich nicke, finde ein paar tröstende Worte und finde es sehr schade, dass er aufgibt. Er hatte wirklich ein Thema gefunden, das das Potenzial hatte, die gesamte Zusammenarbeit im Team auf eine neue Ebene zu stellen. Es war nicht leicht, aber es lohnte sich, es auszuprobieren.

 

Weil ich selbst genug zu tun hatte, dachte ich bald nicht mehr über das Thema nach. Aber jedes Mal, wenn ich Christoph sah, fiel es mir wieder ein. Und ich war selbst sehr enttäuscht, dass es nicht geklappt hatte.

 

Aber warum hat es eigentlich nicht geklappt?

 

Jetzt, mit einem längeren zeitlichen Abstand, ist mir klar geworden, was der Grund dafür sein könnte, warum viele gute Ideen nicht realisiert werden. Oder warum Menschen gefühlte Ewigkeiten in einem Job, einer Partnerschaft, einer Lebenssituation oder einem Business festhängen und sich quälen.

Es liegt an der Verantwortung.

 

Warum trägt man denn seine Idee überhaupt Vorgesetzten vor? Oder dem Freund? Oder der Partnerin? Wieso feilt man wochenlang (manchmal Monate oder Jahre) an einem Plan? Weshalb quält man sich mit Pros und Cons, mit Zweifeln und Ängsten? Warum drückt man sich so lange vor einer selbstbewussten Entscheidung? Wieso braucht man so lange, bis man aus einer Idee ein echtes Projekt macht? Weshalb ist der erste Schritt scheinbar oft der schwierigste?

 

Weil wir uns nicht sicher sind.

 

Wir wollen, dass jemand sagt: „Wow, was für eine klasse Idee. Bitte, realisiere sie auf jeden Fall. Und wenn es schiefgeht, trage ich die volle Verantwortung dafür!“

 

Oder: "Hey, klar: Ändere dein Leben, ich sorge dafür, dass alles rund läuft und du dir keine Sorgen machen musst!"

 

Oder auch: "Ich treffe die Entscheidung für dich und halte den Kopf hin, sodass du in jedem Fall sicher bist!"

 

Das passiert nicht? Eben!

 

Natürlich trägt niemand gerne Verantwortung für etwas, das jemand anders versemmelt. Also ist es auch nicht fair, das von jemandem zu verlangen, oder?

 

Wenn du jemand anderen brauchst, um die Verantwortung für eigene Entscheidungen, Schritte oder Ideen zu tragen, dann bist du selbst (noch) nicht dazu bereit! Das heißt, du glaubt selbst nicht so richtig an die Idee, den Gedanken oder die Vision.

 

Übernimmst du die Verantwortung?

 

Die wichtigste Frage, die du dir also stellen kannst, um zu prüfen, wie gut eine Idee ist, lautet:

 

„Bin ich bereit, die Verantwortung zu tragen, auch wenn ich scheitere?“

 

Wenn die Antwort darauf ein klar und deutliches JA ist, dann glaubst du voll und ganz an dich und das, was dir schon lange durch den Kopf geht. Du bist innerlich bereit für das, was kommt, auch wenn das ein Abenteuer ist, dessen Ausmaße du nicht abschätzen kannst.

 

Antwortest du aber mit: „Na ja, so sicher bin ich mir nicht, und mir wär’s recht, wenn sich jemand mit einbringt oder mich an der Hand nimmt und mit mir zusammen den Schritt geht",

 

dann geh deine Idee, deine Vision, deinen Plan, ein Vorhaben nochmals durch. Du scheinst noch nicht davon überzeugt zu sein.

 

Raus aus dem Dilemma: Themen verdaulicher machen

 

Es kann passieren, dass du, trotz sorgfältiger Ausarbeitung, nicht dazu bereit bist, JA zu deinem Plan oder deinem Vorhaben zu sagen. Das heißt aber nicht gleich, dass beides schlecht ist. Solange du von der Notwendigkeit des Schrittes überzeugt bist, lohnt es sich, dranzubleiben.

 

Damit es dir leichter fällt, Verantwortung zu übernehmen, mach alles ein bisschen „verdaulicher“. Das heißt, suche einen Weg, wie du einfach mal ein bisschen austesten kannst, was passiert. Breche deine Idee oder die Entscheidung, die du vor dir herträgst, so weit herunter, bis du selbst ohne Bauchgrummeln die volle Verantwortung dafür übernehmen kannst.

 

Beispiele:

  • Wenn dich dein Job stresst, du aber nicht kündigen willst oder kannst, reduziere doch deine Arbeitszeit. Oder nimm einen Monat unbezahlten Urlaub, um dich mit dem nächsten Schritt auseinanderzusetzen.
  • Wenn du dich selbständig machen möchtest, aber Angst davor hast, starte einfach mal damit, dir eine Domain zu sichern und eine kleine Website, vielleicht mit Blog, aufzubauen, nur für dich.
  • Wenn du gerne ein Kind haben möchtest, dir aber der Schritt noch zu groß vorkommt, beginne mit einem Haustier. Oder kümmere dich als Babysitter:in um Kinder in deiner Umgebung. Oder engagiere dich gemeinnützig für Kinder in Not.

 

Denn: Nur, wer es versucht, kann mitreden. Und diesem ersten Schritt folgen die anderen meist ganz automatisch.

Ein hilfreicher Tipp:

 

Wenn es dir schwerfällt, im Alltagstrubel Zeit und Raum zu finden, um dich in Ruhe mit deiner Zukunft auseinanderzusetzen, kann Meditieren helfen.

Es beruhigt in wenigen Minuten deinen Geist, vor allem, wenn du es regelmäßig machst. Auch für das Erkennen des nächsten Schrittes oder eines einfachen Ausweges kann eine meditative Reise sehr gut wirken.

 

Wir haben für dich drei Meditationen für unterschiedliche Situationen zusammengepackt. Du kannst sie im Paket oder einzeln bestellen. Gönne sie dir. Regelmäßig.

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Wer vollkommen bei sich selbst ankommen will, nimmt sich Schmetterlinge als Vorbild: Sie ent-falten sich und zeigen der Welt ihre Farben beim Fliegen.

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Schmetterlingsfrequenz

Über Gabriele Feile:

Gabriele ist angekommen auf der #Schmetterlingsfrequenz und erfüllt ihre Lebensaufgabe.

In ihrem Buch Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel erzählt sie, wie ihr das gelang.

Sie ist sich sicher: Je mehr Menschen so sind, wie sie gedacht sind und tun, wofür sie gemacht sind, je ausgeglichener und friedlicher ist die Welt.

Mehr zu Gabriele

Gabriele Feile steht an einer Mauer neben einem Fenster mit Fensterläden und schaut in die Kamera

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