Wie schließen wir sie, die Lücke zwischen Wissen und Tun?

 

Wer heutzutage etwas wissen will, hat es im Prinzip leicht: Google und Wikipedia liefern die Antwort. Wer tiefer einsteigen möchte, schaut Tutorials auf Youtube, hört Podcasts oder, ja auch das, liest Bücher. Und wer dann immer noch nicht genug hat, nimmt an Online-Kursen teil, besucht Veranstaltungen (von A wie Agiles Barcamp bis Z wie Zukunftskongress ist alles dabei) oder absolviert in irgendeiner Form eine Weiterbildung mit Abschluss und Zertifikat.

 

Wie hoch muss der Berg noch werden?

 

All das ist schön und gut, wir leben ja schließlich in einer Wissensgesellschaft, und lebenslanges Lernen ist gefragt. Wer nicht mitzieht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er/sie keine Karriere macht. Hoch hinaus kommen doch diejenigen, die auf dem Weg die meisten Titel sammeln, richtig?

 

Und dann, wenn sie oben sind, was passiert dann? Sie bleiben auf der Spitze eines Berges stehen, und da oben ist es recht eng. Denn sie sind nicht allein auf dem Wissensberg; Wissen ist mehr als genug da, es ist nichts Wertvolles mehr.

 

Klar, kann man immer noch mehr davon schaffen, ein Knopfdruck und es ist da. Ähnlich wie Geld, das zum Großteil nur noch virtuell und in einer so großen Menge existiert, dass es nicht mehr in Dagoberts Geldspeicher passt. Das Wissen liegt irgendwo auf Servern in den „Wolken“ und passt nicht mehr in ein paar Bücher.

 

Auf den Tunberg steigen!

 

Wer es schafft, vom Wissens- auf den Tunberg zu gelangen, der hat plötzlich mehr Platz. Und mehr Spielraum. Dort tummeln sich nämlich (noch) nicht so viele Menschen. Denn die Lücke zwischen Wissen und Tun zu überschreiten ist für viele eine unvorstellbar große Aufgabe. Das ist anstrengend, vielleicht sogar gefährlich: Was erwartet uns dort bloß? Wenn so wenige Menschen dort sind, kann er doch nicht gut sein dieser Berg, oder?

 

Es ist in jedem Fall sicherer, hier auf dem Wissensberg zu bleiben. Drüben auf dem Tunberg gibt’s ja noch nicht mal erprobte Methoden oder Regeln. Ganz zu schweigen von einem Manifest. Kurzum: Dort wartet ein Haufen Arbeit, ganz wörtlich.

 

Wie schließen wir also die Lücke zwischen Wissen und Tun?

 

Eines ist klar, wir schließen sie nicht, indem wir noch mehr Wissen dem Berg hinzufügen: noch mehr Nachdenken, Querdenken, Vordenken; noch mehr Artikel, Podcasts und Bücher produzieren (in denen wir dazu aufrufen, endlich ins Tun zu kommen); noch mehr Trainings, Workshops und Meetups organisieren, in denen wir schön theoretisch bleiben.

 

Nein, wir schließen die Lücke nur, sobald wir unser angesammeltes Wissen von der Theorie in die Praxis bringen. Indem wir das ausprobieren, was wir gelernt oder nicht gelernt haben. Indem wir unsere eigenen Erfahrungen machen. Indem wir das selbst tun, was wir anderen vorschlagen oder gar von ihnen verlangen. Indem wir Unvergleichliches er-leben! Und dabei über uns (und unser Wissen) hinauswachsen.

 

Er-lebe es!

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