Wenn wertvolle Mitarbeiter gehen - der hohe Preis einer Kündigung

 

Weißt du eigentlich, wie viel Geld du dem Unternehmen kostest, für das du arbeitest? Und was kostet es das Unternehmen, wenn du es verlässt? Den Preis einer Kündigung berechnen nur wenige. Wir tun es. Schau, ob du dich in dieser Geschichte wiedererkennst:

 

„Wir haben eine neue Kündigung!“ Mit diesem Satz beginnt die Woche von Geschäftsführer Michael A. Die Personalleiterin, Kathrin S., steht in seinem Büro und schaut sehr besorgt. Michael schwant nichts Gutes. Er macht die Tür zu, bietet Kathrin einen Platz und einen Kaffee an und wappnet sich für die Details.

 

„Gerade eben hat Martina L. im Vertrieb gekündigt. Sie hat noch 3 Wochen Urlaub, wird also in knapp 2 Monaten weg sein. Und das gerade jetzt, wo wir uns auf die Messesaison vorbereiten!“ sprudelt es aus Kathrin heraus.

 

Michael schluckt, sein Puls steigt und die Gedanken überschlagen sich. Gut, dass es an der Tür klopft, das lenkt ihn ab. Er ruft: „Herein“, und sieht den Vertriebsleiter Peter K. mit hochrotem Kopf. Schnell winkt er ihn herein, es ist klar, warum er da ist.

 

Peter setzt sich mit einem Seufzer und legt gleich los: „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Erst letzten Monat saß ich mehrere Stunden mit Martina zusammen. Wir haben intensiv über ihre Aufgaben gesprochen. Da haben wir ausgemacht, dass wir nach den Messen nochmals darüber sprechen, wie wir es hinkriegen könnten, dass sie Teile ihrer Tätigkeit abgibt und neue Projekte übernimmt.

 

Mein Eindruck war, dass sie zufrieden war mit dieser Lösung. Sie wirkte die ganze Zeit motiviert und hat alles abgearbeitet, was für die Messen notwendig ist. Kein Wort hat sie seither darüber fallen lassen, schon gar nicht, dass sie über einen Jobwechsel nachdenkt. Und jetzt das! Ich bin wirklich enttäuscht von ihr. Wie sollen wir das alles nur hinkriegen? In jedem Fall brauche ich sofort Ersatz, am besten noch so, dass Martina die neue Person einarbeiten kann!“

 

Michael wechselt elegant das Thema: "Peter, erzähl uns doch mal, was genau Martina dir gesagt hat, als du mit ihr zusammen saßt!“

 

Peter holt Luft und fängt an: „Na ja, sie sagte, dass sie ihr Job nicht mehr ausfülle und sie sich regelrecht langweile. Zwar habe sie gerne mit neuen Kunden zu tun, aber irgendwie sei das immer dasselbe. So richtig motiviere sie das nicht mehr, zumal sie das Gefühl habe, viel mehr Zeit mit dem Ausfüllen von Berichten zu verbringen als mit den Menschen.

 

Es frustriere sie, dass sie kaum Unterstützung von den operativen Abteilungen bekäme, wenn sie fachlichen Input brauche. Sie hätten keine Zeit dafür, höre sie häufig. Dadurch zögen sich Angebote unnötig lange hin, und oft sagten die Interessenten ab, weil sie sich mittlerweile für einen anderen Anbieter entschieden hatten.

 

Ich sicherte ihr zu, dass das normal sei in diesem Job und sie sich keine Vorwürfe machen müsste. Das stritt sie sofort ab, sie könne damit umgehen. Aber sie würde sehr gerne die Abläufe ändern, damit der Frust bei allen weniger wird und wir effektiver arbeiten könnten. Am Ende ginge es doch darum, neue Kunden zu gewinnen, die langfristig mit uns zufrieden sind und nicht um kurzfristige Deals.“

 

„Gut, da hat sie schon Recht“, meldet sich Michael zu Wort. „Das besprechen wir ja auch immer wieder in unseren Abteilungsleitermeetings. Warum habt ihr denn dazu noch keine Lösung gefunden? Ich dachte, das hast du auf der Agenda!“

 

Peter zuckt kurz zusammen, fängt sich aber gleich wieder. „Klar, habe ich das auf der Agenda. Aber für mich ist jetzt erst mal wichtig, dass wir die Messen tip-top über die Bühne bringen. Dort kommen ja in der Regel die meisten Leads her. Wir wollten uns mal in Ruhe mit den Abläufen beschäftigen, wenn die „Saure-Gurken-Zeit“ kommt, also im August.“

 

Michael hebt die Hand und wendet sich an Kathrin: „Ich habe dich in letzter Zeit öfters mit Martina zusammen gesehen. Welchen Eindruck hat sie denn auf dich gemacht, und weißt du Genaueres?“

 

„Ja, wir unterhalten uns oft. Martina ist jemand, die unglaublich viel Energie hat. Sie ist sehr stark intrinsisch motiviert und findet immer eine Lösung für Herausforderungen. Das merkt man auch daran, dass viele Kollegen sie um Rat fragen und gerne mit ihr zusammen arbeiten. Dabei hat sie gar keine Führungsposition. Sie hat uns auch schon öfters tolle Ideen geliefert, die wir zum Beispiel beim Recruiting verwenden können. Das ist ja auch Sales, wie ihr wisst.

 

In den letzten Wochen hat man aber gemerkt, dass Martina zunehmend genervt war. Sie war oft lange im Nachbarbüro bei den Marketing-Leuten und hat geratscht. Wir haben lange mit ihr über das Thema „Home Office“ diskutiert und sie hat die Informationen, die wir für den Newsletter brauchen, nicht mehr so prompt und ausgefeilt geschickt wie früher. Als ich zuletzt mit ihr Mittagessen war, hat sie ein bisschen rumgedruckst und dann offen erklärt, dass sie nicht weiß, wie lange sie das noch mitmachen will. Mir wurde klar, dass sie über einen Jobwechsel nachdenkt.“

 

„Am besten fragen wir Martina selbst dazu“, schlägt Michael vor. „Lass uns übermorgen einen Termin machen, am Nachmittag. Wir können gerne einen Kaffee trinken gehen im Café um die Ecke. Dann haben wir Ruhe."

 

Was zwei Tage später im Café um die Ecke passiert

 

Am runden Tisch reden sie zu viert endlich ganz offen über die Situation. Was Martina erzählt, überrascht alle. Doch Michael ist zum Glück offen und verständnisvoll und nimmt die Gelegenheit wahr, mal genauer hinzuschauen, was Menschen im Unternehmen hält - und was sie dazu bringt, es zu verlassen. Und: Wie hoch der Preis einer Kündigung ist. Er weiß, das Geld nicht unbedingt der einzige Grund ist, wenn Menschen nicht mehr zufrieden sind.

 

Was er mit Hilfe seines Controlling-Teams herausfindest (und ausrechnet) ist augenöffnend - nicht nur für ihn. Sondern für alle, die in Unternehmen arbeiten und Menschen einstellen und führen: Der Preis einer Kündigung ist ziemlich hoch.

Hier kannst du die ganze Geschichte nachlesen und mitrechnen. Sei auf alles gefasst:

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Diesen Artikel findest du mit allen Tipps und Geheimnissen im E-ssay Was du verdienst. Dort redet Gabriele Feile offen über Geld, Preise und Wert, rechnet aus, was eine Kündigung kostet und stellt Unternehmen vor, die für Gehaltsgespräche und für die Bezahlung ihrer Mitarbeiter:innen faire und transparente Lösungen gefunden haben.

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Über Gabriele Feile:

Gabriele ist angekommen auf der #Schmetterlingsfrequenz und erfüllt ihre Lebensaufgabe: Brücken bauen.

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Gabriele fliegt voraus, blickt aus großer Distanz auf die Welt und kann scheinbare Gegensätze verbinden und Brücken zu unerreichbaren Orten bauen.

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